Orpheus in der Unterhose

Eine Crossoper nach Gluck und Offenbach


Orpheus in der Unterhose

In ORPHEUS IN DER UNTERHOSE werden erstmals Oper, Operette und Puppentheater verquickt sowie Werke von Christoph Willibald Gluck und Jacques Offenbach fusioniert.

Hier die Darstellung von Orpheus' und Euridikes Liebes- und Leidensgeschichte, mit enormer Gefühlstiefe. Und da die Farce, in der zwar alles da ist, aber keiner ungeschoren davonkommt – die Götter nicht und leider auch nicht das (eigentlich) tragische Paar. Hinzu kommt: Die Inszenierung ist auf eine der kleinsten Bühnen Dresdens zugeschnitten – einen umgebauten Zirkuswagen in der Dresdner Sommerwirtschaft „Saloppe“ – und will doch die ganze Welt zeigen. Da braucht es das Oben und Unten, da braucht es die Tragik und das Komische, da geht es nicht ab ohne Tiefsinn und Albernheit, wie man das von es von der Truppe gewöhnt ist. Und da kommt man nicht herum um die Frage: wie kann sich der antike Mythos einordnen in die heutige Weltordnung, die uns täglich und immer fassungsloser den Kopf schütteln lässt.

Als Besonderheit sind die „hölzernen Kollegen“ zu nennen, die eine zu den Sängern gleichberechtigte zweite Ebene bilden. Denn während in vorangegangenen Inszenierungen die arme, geplagte Kreatur immer nur im übertragenen Sinne von oben an den Strippen gehalten wurde, so sind es diesmal tatsächlich Puppen, die – von den Sängern geführt – die „kleine Welt“ der Menschen zeigen.

Die musikalische Grundlage lieferten zum einen die drei Fassungen von Christoph Willibald Glucks „Orfeo“, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Das Cross zur Oper von Gluck stammt aus der Feder von Jaques Offenbach, der seinerseits 1874 eine zweite Version der eigenen Version der letzten barocken Version schrieb.

Die Serkowitzer Opernwerkstatt bringt nun zwei Opern verschiedener Gattungen in eine Form. Nicht nur dass (nahezu) alle Noten rein von Gluck und Offenbach stammen (zugegeben auch Mozart; seine Noten braucht es nun einmal), nein, auch die kammersinfonische Instrumentierung sowie Darbietung durch die Musi nad Labem im Einklang mit schönster Sangeskunst und gepaart mit freudig respektloser Schnittkunst bei größtmöglich denkbarer Demut vor den Ur-Schöpfern, bringen das ganze Drama auf eine bequem rezipierbare Länge zurück und erweitern dabei dennoch den Horizont des klanglichen Geschehens sowohl der einen wie der anderen Vorlage.



Mitwirkende:

Cornelius Uhle

Daniel Rothe

Dietrich Zöllner

Dorothea Wagner

Ella Späte

Felix Szekely

Marie Hänsel

Milko Kersten

Steffi Lampe

Wolf-Dieter Gööck


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